Allgemein

In den offiziellen Diagnoseschemata ICD und DSM ist diese Krankheit noch nicht allgemein anerkannt. Es gibt z. B. in der ICD nur eine Zusatzkategorie Z 73: Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten der Lebensbewältigung, unter der u. a. Ausgebranntsein (Burn-Out), Mangel an Entspannung, Stress und Zustand der totalen Erschöpfung fallen.
Ansonsten wird bei den „richtigen“ Krankheiten etwas um den heißen Brei geredet:
F 48.0 Neurasthenie (Nervenschwäche)
G 93.3 Chronic fatigue syndrome (chronisches Müdigkeitssyndrom)
F 30-39 Affektive Störungen, z.B. Depressionen
F 43.2 Anpassungsstörungen, z. B. bei einem neuen Lebensabschnitt wie Schulbesuch.
Die PTBS (Trauma) wurde lange Zeit offiziell auch nicht anerkannt, heute ist sie eine eigenständige Krankheit. Ich denke, bei Burnout wird es ähnlich verlaufen.
In Kliniken und bei Therapeuten, die Burnout behandeln, liegt der Fokus oft auf Psychologie.
Das ist wichtig, muss aber meiner Meinung nach mit naturpsychiatrischen Therapien ergänzt werden.
Selten kann es auch zu wahnhaften Wahrnehmungen kommen, was seltsamerweise in deutschsprachigen Ländern selbst bei Spezialisten nicht erwähnt wird im Gegensatz zu angelsächsischen Ländern („delusions“).

Burnout im religiösen Kontext

Totalitäre Moral wird oft als ein Kernelement von Religionen verstanden und missverstanden.
Wenn totalitäre moralisch-religiöse Gebote und Verbote nicht eingehalten werden, werden diesseitige und jenseitige Strafen angedroht.
Rigides Einhalten von moralischen Geboten und Verboten unter Angst, die zudem noch der ureigenen (Nicht-)Spiritualität und Persönlichkeit diametral entgegengesetzt sind, kann nach einem längeren Zeitraum aufgrund permanenter Überforderung zu einem Burnout führen.

Ich bin zwar mittlerweile der Auffassung, dass für bestimmte Menschen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen eine moralische Religion notwendig ist, weil sie sonst eine Gefahr für andere wären, aber eben nur für bestimmte Menschen; für andere ist eine nicht-moralische Religion notwendig.